Trump stoppt USAID: Entwicklungshilfe muss unabhängiger werden

Donald Trump hat angekündigt, die US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) abzuschaffen. Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen, denn USAID gehört zu den weltweit wichtigsten Geldgebern für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Mit einem Jahresbudget von mehr als 12 Milliarden US-Dollar finanziert die Organisation Programme zur Bekämpfung von Hunger, Krankheiten und extremer Armut. Millionen Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind, stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.
Besonders betroffen sind globale Gesundheitsprogramme. USAID hat in den vergangenen Jahren jährlich etwa 6 Milliarden US-Dollar in die HIV/AIDS-Bekämpfung investiert. Programme wie PEPFAR haben Millionen Menschen den Zugang zu lebensrettender Behandlung ermöglicht. Auch in der Malaria-Bekämpfung spielte die Behörde eine zentrale Rolle. Allein 2024 flossen über eine Milliarde US-Dollar in Präventionsmaßnahmen wie Moskitonetze und Medikamente. Zudem finanzierte USAID mit weiteren Milliardenprogrammen Initiativen zur Mütter- und Kindergesundheit, darunter Impfkampagnen und Ernährungsprogramme. All diese Hilfsmaßnahmen stehen nun auf der Kippe.
Ohne diese Gelder stehen Millionen von Menschen vor lebensbedrohlichen Folgen. HIV-Patientinnen könnten den Zugang zu dringend benötigten Medikamenten verlieren, was zu einem massiven Anstieg von AIDS-bedingten Todesfällen führen könnte. Malaria-Präventionsmaßnahmen wie Moskitonetze und Medikamente würden drastisch reduziert, was insbesondere Kinder in betroffenen Regionen gefährdet. Impfkampagnen und Ernährungsprogramme für Mütter und Kinder könnten ausfallen, wodurch vermeidbare Krankheiten und Unterernährung wieder zunehmen würden. Das Ende dieser Hilfsmaßnahmen bedeutet für viele das Ende einer sicheren medizinischen Versorgung.
Die Streichung von USAID zeigt, wie fragil staatliche Entwicklungshilfe sein kann. Politische Entscheidungen eines einzelnen Landes können das Leben von Millionen Menschen weltweit beeinflussen. Umso wichtiger ist es, sich nicht allein auf staatliche Gelder zu verlassen, sondern alternative Wege der Unterstützung zu stärken.
Eine Möglichkeit ist, direkt an Hilfsorganisationen zu spenden, die im Bereich globale Gesundheit nachweislich besonders wirkungsvoll arbeiten. Plattformen wie GiveWell oder Effektive Spenden analysieren, welche Organisationen die besten Ergebnisse erzielen. Eine weitere Möglichkeit ist ein nachhaltigerer Finanzierungsansatz, wie ihn Geld für die Welt verfolgt. Statt Spenden sofort auszugeben, fließen sie über Geld für die Welt in einen Fonds, dessen Wachstum dem globalen Aktienmarkt folgt. Jährlich werden zwei Prozent des Fondsvermögens an Hilfsorganisationen ausgeschüttet. Durch langfristiges Kapitalwachstum können über die Zeit immer mehr Mittel für humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen – unabhängig von politischen Entscheidungen einzelner Länder.
Das Ende von USAID ist ein schwerer Schlag für die globale Armutsbekämpfung. Doch es gibt Möglichkeiten, weiterhin wirksame Hilfe zu leisten – durch direkte Spenden an effektive Organisationen oder durch innovative Finanzierungsmodelle. In Zeiten politischer Unsicherheit ist es wichtiger denn je, selbst aktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen.
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